05.09.2013: Jeder kann seinen Beitrag leisten

SPD-Schattenministerin Cornelia Füllkrug-Weitzel und Dr. Sascha Raabe bei entwicklungspolitischer Diskussionsrunde im Bürgerhaus Rodenbach

Mit dem Kauf fair gehandelter und produzierter Lebensmittel, wie sie bei der Veranstaltung in gewohnt guter Qualität vom Weltladen Rodenbach angeboten wurden, kann jeder einen Beitrag dazu leisten, Hunger und Armut auf der Welt zu reduzieren. Diese Erkenntnis nahmen die vielen interessierten Bürgerinnen und Bürger mit nach Hause, die zu der Diskussionsrunde der Jusos Main-Kinzig ins Bürgerhaus Rodenbach gekommen waren. Gemeinsam mit Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt und Mitglied im Kompetenzteam von Peer Steinbrück für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit, dem SPD-Bundestagsabgeordneten und entwicklungspolitischen Sprecher Dr. Sascha Raabe, der Leiterin des Umweltzentrums der Stadt Hanau Gabriele Schaar-von Römer sowie Silke Polhede von „Helfen macht Schule“ e.V. diskutierten sie die Frage „Ist eine Welt ohne Hunger und Armut möglich?“.

„Ich hoffe sehr, dass irgendwann alle Länder soweit entwickelt sind, dass sie keine Entwicklungszusammenarbeit mehr benötigen“, zeigte sich Raabe vorsichtig optimistisch. „Bis dahin allerdings müssen wir die vielen armen Staaten mit einer guten Entwicklungszusammenarbeit dabei unterstützen, Hunger und Armut zu reduzieren“. Dafür gibt es viele Wege. Einige davon zeigten die Referenten während der Gesprächsrunde auf – und zwar vom globalen Kontext gerechter Welthandelsbedingungen über die AIDS-Bekämpfung in Afrika bis auf die lokale Ebene am Beispiel der „Fair Trade Town“-Projekte der Stadt Hanau und der Kopernikusschule mit der Förderung einer Partnerschule mit Berufsausbildung in Tansania.

Allein durch sein Konsumverhalten, kann jeder seinen Beitrag leisten. „Beispielsweise durch den Kauf von Kaffee aus fairem Handel wird Kinderarbeit verringert und gerechte Löhne werden gefördert“, erklärte Sascha Raabe, der sich davon bereits häufig vor Ort ein Bild gemacht hat. Raabe kritisierte, dass Entwicklungsminister Dirk Niebel die Mittel für die Armutsbekämpfung gekürzt habe obwohl Deutschland sich international zu einer Verdopplung der Hilfen verpflichtet habe.

Nachdem die zahlreichen Fragen aus dem Publikum beantwortet waren, zeigte sich: „Ob von Staat zu Staat, über internationale Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen, den einen richtigen Weg zur Armutsbekämpfung gibt es nicht“, sagte Füllkrug-Weitzel. „Falsch ist jedoch der Weg, den der aktuelle Entwicklungsminister Dirk Niebel einschlägt“, ergänzte sie. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sei derzeit vor allem auf die Förderung der deutschen Wirtschaft im Ausland ausgerichtet und nicht auf die ärmsten Menschen weltweit. „Ein Regierungswechsel muss her“, sagte Füllkrug-Weitzel abschließend.