28.11.2011: Der demografische Wandel – Problem oder Chance?

Der SPD – Ortsverein Rodenbach hatte in die „Begegnungsstätte Schützenhof“ nach Oberrodenbach zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema: „Der demografische Wandel – Problem oder Chance?“ eingeladen. Das Interesse am Thema und den drei Referenten, Dr. André Kavai, Erster Beigeordneter im Main-Kinzig-Kreis und Klaus Schejna, Bürgermeister der Gemeinde Rodenbach sowie Edgar Kreuzer, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Gemeindevertretung Rodenbach, war groß, denn die Besucher wollten wissen wie es mit der Bevölkerungsentwicklung weiter geht und wie man dem Trend wirksam begegnen kann. Welche Lösungen bieten sich für die veränderte Bevölkerungsstruktur an?

Die Ortsvereinsvorsitzende Roseliese Hess dankte den Mitgliedern und Bürgern aus Rodenbach sowie einigen Nachbarkommunen für ihr Interesse an der Veranstaltung. Eingangs stellte sie zu Recht fest, dass das Thema Demografische Entwicklung in aller Munde ist und das Thema jede Altersgruppe betrifft. Es sollte nicht nur negativ betrachtet werden, denn des birgt auch Chancen in sich.

Dr. Kavai, nannte zu Beginn der Versammlung einige Fakten, wie die Kommunen und Regionen im demographischen Wandel im Wettbewerb um Einwohner, gute Arbeitsmöglichkeiten, attraktive Lebensbedingungen und gute Standortqualität stehen. Er möchte die Kommunen dabei unterstützen, die Veränderungen des demografischen Wandels als Chance zu verstehen, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern und sich im Sinne ihrer Bürger weiterzuentwickeln.

Kavai stellte eine Berechnung der Bevölkerungsprognosen im MKK bis zum Jahr 2030 vor. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der Trend in die Städte zu ziehen sehr groß ist. Wie Kavai betonte, sei die Stärkung des ländlichen Raums darum ein bedeutendes Thema. Wichtig sei es, die Infrastruktur und die Mobilität so gut wie möglich zu erhalten.

Weniger, Älter und Bunter, so Klaus Schejna, Bürgermeister der Gemeinde Rodenbach sind Schlagwörter des demographischen Wandels. Eine Herausforderung aller Kommunen wird aber der steigende Anteil älterer Menschen sein. Wie der Umgang mit einer immer älter werdenden Gesellschaft gelingt, zeigt sich am deutlichsten in den Kommunen. Klaus Schejna brachte viele praktische Beispiele von der Jugend- und Seniorenarbeit, die gerade durch ehrenamtliches Engagement die Attraktivität der Gemeinden erhöhen. Es gelte den aktuellen Erfordernissen junger Familien bei Kindertagesstätten ebenso Rechnung zu tragen wie älteren Mitmenschen bei Pflegefällen. Ein gelungenes Vorzeigemodell ist die neu geschaffene Begegnungsstätte für Jung und Alt in Oberrodenbach. Wichtig war der Standort in der Ortsmitte und die Einbindung sowie Nutzung durch örtliche Vereine. Das „Entscheidende sei die Identifizierung durch die Bevölkerung“ so der Bürgermeister. Die Gründung vom Trägerverein Schützenhof war die Grundvoraussetzung vor der Dorferneuerung und der Gewährung von Zuschüssen für die Gemeinde. Darüber hinaus lobte er die „Zusammenarbeit am runden Tisch für ein familienfreundliches Rodenbach.“

Anschließend ergänzte Edgar Kreuzer, der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Rodenbacher Gemeindevertretung, dass Rodenbach leider nicht mehr von der Förderung der im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU profitieren könne und verwies auf die Projekte Dorferneuerung.

In der darauf folgenden sehr intensiv geführten Diskussion ging es hauptsächlich um die Entscheidung bei steigendem Lebensalter zwischen Eigen- und Wohnheim sowie um das Problem der Mobilität – insbesondere von älteren Mitbürgern ohne Kraftfahrzeug – zum Erreichen von Einkaufsmöglichkeiten in Nachbarorten und bei Arztbesuchen. Ein bessere Busverbindung mit verbesserten Ein- und Ausstiegsstellen am Bahnhof in Niederrodenbach wäre anzustreben.