13.08.2009: Besuch bei Biogasanlage

SPD Fraktion zu Besuch bei der Biogasanlage

SPD-Fraktion informiert sich über die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien bei der Biogasanlage in Nidderau-Ostheim

Dieser Tage bot sich der SPD-Fraktion in Begleitung von Bürgermeister Klaus Schejna die Möglichkeit zur Besichtigung der Biogasanlage in Nidderau-Ostheim. Damit konnte ein Thema aus der letzten Klausur, nämlich die Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen, praxisnah begutachtet uns ausführlich vor Ort erörtert werden.

Ein Mitglied der Betreibergemeinschaft stellte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in anschaulichen Worten die Gasproduktionstechnik vor. Bei einem Rundgang über das Gelände konnten die technischen Anlagen näher in Augenschein genommen werden.

Die Anlage befindet sich seit Dezember 2006 am Netz und erzeugte bisher aus dem produzierten Gas über zwei Verbrennungsmotoren mehr als 10.000 Megawatt Strom aus nachwachsenden Rohstoffen. Zum Einsatz gelangen im Wesentlichen Mais, Gras und Mist. Aber auch Grünmasse aus der kommunalen Landschaftspflege lässt sich problemlos verwerten.

Nach Auskunft von Herrn Bauer befindet sich die Biogastechnologie in einem ständigen Wandel. Deshalb beobachten die Betreiber, drei Landwirte und ein Kaufmann, die innovativen Entwicklungen stets mit größtem Interesse. Wie effektiv sich Biogas verstromen lässt, hängt z.B. ganz entscheidend von seiner Reinheit ab. Bisher erreicht die Biogasanlage Nidderau-Ostheim einen Reinheitsgrad von 60 %, dies entspricht dem Anteil an Methan. Dieser Wert soll im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer zweiten Anlage und dem Einsatz einer neuen Technik auf 75 % gesteigert werden.

Aus den weiteren Erläuterungen wurde den Besichtigungsteilnehmern auch deutlich, wie wichtig die Errichtung von kleineren ortsnahen Anlagen vor dem Hintergrund einer unabhängigen Energieversorgung und umweltverträglichen Landbewirtschaftung ist. Die dargelegten Zahlen zeigen, dass die Befürchtung vor negativen Auswirkungen in der Ackernutzung durch einen verstärkten Maisanbau, Düngung und Bodenerosion bisher unbegründet sind. Auch kritische Nachfragen wurden ausführlich beantwortet. So wurde deutlich, dass die Betreiber selbst über ausreichende Flächen verfügen, sie nehmen andere Berufskollegen mit „ins Boot“ und sorgen so für einen Fruchtfolgewechsel, der den Bestimmungen der „guten fachlichen Praxis“ entspricht.

Auf großes Interesse stießen bei den Rodenbacher Genossinnen und Genossen die Erläuterungen zu dem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren und den Fragen zur Bauleitplanung der Stadt Nidderau für das „Sondergebiet Biogasanlage“.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten durch die offenen und kenntnisreichen Erläuterungen von Herrn Bauer viele neue Erkenntnisse, insbesondere zu den aktuellen technischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Biogaserzeugung gewinnen.